Fahrt zur KZ-Gedenkstätte nach Dachau



Am 11.11.2025 begaben sich die 10. Klassen der Realschule Rain auf die Fahrt in die Gedenkstätte des Konzentrationslagers nach Dachau. Als alle 10.-Klässler gegen 9:30 Uhr in Dachau waren, ging der Rundgang zeitnah los. Zuerst gab es eine kurze Einführung von Herrn Schultz, der 20 Jahre als Seelsorger in der Gedenkstätte gearbeitet hat. Er erzählte von einem ehemaligen Häftling aus Dachau, indem er die Geschichte des Mannes erläuterte. Hier waren Zusammenhänge zwischen Vergangenheit sowie Gegenwart zu erkennen. Anschließend folgte die Besichtigung des Appellplatzes, in der auf die damaligen Regeln sowie auf verschiedene Häftlingsgruppen eingegangen wurde. Bei der späteren Betrachtung des Jour-Hauses wurde der Tagesablauf der Insassen von Dachau erläutert, welchen die Schüler als äußerst interessant wahrnahmen. Herr Schultz ging hier ebenfalls auf die Geschichten von Überlebenden ein, die ihm persönlich erzählt wurden, was die grausame Vergangenheit dieses Ortes anschaulicher machte. Auch Fragen waren jederzeit willkommen und wurden regelmäßig gestellt und beantwortet. Daraufhin folgte ein Rundgang durch das Museum der Gedenkstätte, welches sich im ehemaligen Wirtschaftsgebäude befindet. Dieses ist noch vollständig aus der Zeit des Konzentrationslagers erhalten. Dort wurde auf verschiedene Inhalte, wie den Aufbau der NS-Diktatur sowie den Alltag als Gefangener, als auch auf Strafen bei dem Begehen von damaligen Verfehlungen eingegangen. Für Häftlinge, die dort nach Ansicht der Nationalsozialisten besonders schwerwiegende Verstöße begangen hatten, gab es unterirdische Bunker, die im Anschluss an den Rundgang besucht wurden. Durch Erzählungen aus dem Leben von Jurij Piskunov, den Herr Schultz ebenfalls persönlich getroffen hat, wurden die erschreckenden Taten des NS-Regimes in den Konzentrationslagern noch deutlicher.

Im Anschluss durften die Barracken besucht werden, wobei die grausamen Lebensumstände und die schlechten Hygienebedingungen greifbar dargelegt wurden. Auf die Menschenversuche zu dieser Zeit und die Folter dadurch ging der Leiter der Führung diesbezüglich ebenfalls ein, was schockierende Reaktionen auslöste. Zuletzt stand die Besichtigung des Krematoriums an. Hier erhielten die Schüler zahlreiche Informationen über die Einäscherung der Leichen sowie die geplanten Vergasungen im „Brause-Bad“. Nach einem selbstständigen und freiwilligen Gang durch das Krematorium endete die Führung. Zum Schluss äußerte Herr Schultz einen Schlussgedanken, indem er ein Zitat von Max Mannheimer anführte. „Für das, was damals passiert ist, könnt ihr nichts, doch ihr könnt etwas für das, was jetzt passiert.“ Mit dieser starken, emotionalen und im Gedächtnis bleibenden Botschaft endete der Besuch der Gedenkstätte für die 10. Klassen.
Text: Angelina Martin, 10d; Fotos: Stang Bettina



